Nobody Knows
Rezensionen

Kiebitz – we folk You

„Bella ciao, bella ciao“, sang eine Besucherin des ersten Folk-Festivals in Dömitz im Sommer noch lange nach dem Auftritt von „Nobody Knows“. Und wohl nicht nur sie hatte an diesem Abend einen Wurm im Ohr. Denn das gesamte Album „We folk you“, wo „Bella Ciao“ einer von 13 Tracks (plus Intro und Studio-Impressionen) ist, ist ohrwurmverdächtig. Die Altmärker Jung-Folks, die in diesem Jahr auch schon auf zwei Zillo-Kompilations vertreten waren, legten damit in acht Jahren Bandgeschichte – dabei sind Max Heckel, Maxx Heinrichs, Georg Marth und Jule Seyer erst Anfang 20 – bereits das sechste Album vor. Und das ist vor allem eins: absolut tanzbar!

Ein Folk-Cocktail, der zu jeder Party gehören sollte. Die Mischung aus alten Klängen mit frechen und flotten neuen Einflüssen und einem Augenzwinkern stimmt. Etwas weniger lyrisch und traditional als die vorherigen Produktionen, werden dabei die Füße sofort zum Wippen gebracht und die Herzen von Folk-Fans sicher wieder höher schlagen. Modern, musikalisch überzeugend bestens abgestimmt und vor allem durch die Stimme von Frontmann Heckel überzeugend und ins Ohr gehend präsentieren die Musiker ihren „bundesrepublikanischen Folk mit westeuropäischer Note“.

Ob deutsch, englisch, russisch oder französisch – „Nobody Knows“ verleiht allen Klassikern (egal ob „Katjuscha“ oder Brahms „Ungarische Tänze“), denen sich die „Unbekannten“ bedienen, einen unverwechselbaren frischen Sound, der auch zu Hause die spritzige Live-Präsentation nicht allzu sehr bis zum nächsten Gig vermissen lässt. Auf der Bühne versprüht die Band wirbelwindhafte Lebensfreude. Und auch die Studioproduktion „We folk you“ zeigt 100-prozentigen Spaß und Leidenschaft zur Musik. „Ich hab mich in dein rotes Haar verliebt“, heißt es bei Track 14. Spätestens dann hat man sich bereits in den Sound von „Nobody Knows“ verliebt.

Kiebitz, 06.2010 (PDF)

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02.08.2023, 01:56
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