Nobody Knows
Rezensionen

celtic rock – Morgen, Kinder, und übermorgen auch

Sonntag ist der erste Advent und eigentlich beginnt die „ruhige“ Zeit des Jahres. In dieser besinnlichen Vorweihnachtszeit hasten aber viele Menschen durch die Straßen und Geschäfte, auf der Suche nach Geschenken und dergleichen. Pünktlich zur Advents- und Weihnachtszeit erschien von Nobody Knows, durch Tabiha Harzer unterstützt, ein Weihnachtsalbum, mit Herbst-, Winter- und vor allem Weihnachtsliedern, welches ich heute vorstellen möchte und das auch ein schönes Geschenk ist.

Eigentlich braucht es nur wenige Worte, um dieses Album zu beschreiben: Nobody Knows ist wieder eine großartige CD gelungen, qualitativ sehr hochwertig, tolle, zur Weihnachtszeit passende Musik und ein Muss für jeden Nobody-Knows- und Folk-Fan. Das würde aber die viele Arbeit der Künstler und dieser Musik nicht gerecht werden! Deshalb möchte ich mehr Worte schreiben, um diesem Meisterwerk zu huldigen.

Das Intro der CD hat mich sofort verzaubert und in Gedanken saß ich in der „guten Stube“ und es kam mir alles vertraut vor. Man hört eine Uhr ticken, die Kaffeetafel wird gedeckt und was gehört noch zum Weihnachtsfest? Musik! Kurz wird die Geige gestimmt und zaghaft beginnt sie mit einem Banjo und einer Gitarre das Lied Kling, Glöckchen, klingelingelinig zu spielen. Nach einer Minute verstummt die Musik für einen Moment, das Stück bekommt mehr Volumen und mit vereinten Kräften spielt die Band die Melodie nochmals. Max singt dazu eine Mischung aus dem traditionellen und eigenen Text. Ein sehr schöner Opener des Albums.

Genauso fröhlich, wie das erste Stück gespielt wird, geht es beim zweiten Lied Winterlied weiter. Musik und Text sind von Max Heckel und die Band hat beim Einspielen kräftig geholfen. Ein schneller, fröhlicher Sound und ein lustiger Text bestimmen das Stück, wobei instrumental eine Mundharmonika oft im Vordergrund steht und durchweg deutlich Schellen zu hören sind, die natürlich zum Fest passen.

Das Album enthält noch zwei weitere vollständig eigene Lieder – Text und Musik. Im fröhlich musizierten Titel Weihnachtliches Idyll geht es im Text um all die Dinge, die Weihnachten passieren können: Der angebrannte Braten, die Verwandtschaft, die nicht kommen kann, kein Schnee zum Fest und natürlich um Kerzenschein, Geschenke und das fröhliche singen unter dem Tannenbaum. Der Weihnachtsmann „repariert“ aber zum Ende des Liedes das Fest. Die Sehnsucht nach dem Frühling ist Thema in Outro (Wo Schmetterlinge tanzen)! Ein schönes langsames Stück, das die Ruhe, Dunkelheit und Trostlosigkeit des Winters beschreibt. Der Wunsch nach dem Frühling, den grünen Wiesen und Feldern, den Schmetterlingen und der warmen Sonne kommt in dem Text zum Ausdruck. Dazu wird eine wunderbare Melodie gespielt.

Bei Oh, Tannenbaum und Schneeflöckchen hat sich Nobody Knows etwas Besonderes einfallen lassen. Beim ersten Stück singt ab der Mitte des Liedes Thor und das mit einer Parodie auf die plattdeutsche Sprache. Schneeflöckchen beginnt textlich, wie es jeder kennt und zum Ende hin wurde ein eigener Text eingebaut und dieser wird gerappt. Das ist so gut arrangiert worden, als ob es schon immer so war.

Zwei englisch-sprachige Songs sind auch zu hören, Jingle Bell Rock und Sleeping Maggie. Auf den Weihnachtskonzerten der Band ist Jingle Bell Rock ein fester Bestandteil des Abends und ebenso gut fügt sich das zweite Lied wunderbar in die Titelliste ein.

Erwähnen möchte ich auch noch Oh, du fröhliche und Guten Abend. Die Texte wurden nicht verändert und sind jedem bekannt. Die Musik wurde nach Art von Nobody Knows aufgepeppt und eingespielt. Besonders gut gelungen ist es bei Guten Abend, schön Abend. Es ist eines meiner Weihnachts-Lieblingslieder und die Musik wurde besonders voluminös aufgenommen. Neben Gitarre, Banjo, Schlagzeug, Geige, Bass und Schellen sind auch Blasinstrumente: Querflöte und Posaune zu hören. Beide Lieder laden zum Mitsingen ein, in voller Vorfreude auf das Fest.

Als Bonustitel befindet sich Oktoberregen auf der CD. Dieses schöne Stück beendet die Silberscheibe und ist ein wunderbarer Abschluss. Abschluss ist aber das falsche Wort, denn ich würde wetten, dass das Weihnachtsalbum gleich noch mal angehört wird!

Ich habe es schon erwähnt: Für mich ist es ein Meisterwerk und ich habe es mir schon oft angehört. Mich begeistert die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Musik, die Fröhlichkeit und Vorfreude beim Erklingen der Lieder. Nobody Knows verzaubern einen mit dem Album. Man genießt die fröhliche Musik, lauscht den Texten und schnell ist man in Gedanken bei den vielen vergangenen Weihnachtstagen. Traditionelle Lieder wurden neu arrangiert, zum Teil mit eigenen Texten versehen, oder mit eingefügt. Der Einsatz der Schellen in der Musik macht die CD sehr festlich und passt wie die Faust auf das Auge. Es ist etwas Großartiges entstanden! Ein verspieltes Cover mit einer Strichzeichnung und die Verpackung im rechteckigen Format sind auch sehr gut gelungen.

Dieses Album ist nicht das übliche Geplänkel, das man aus dem Radio und Fernsehen kennt. Es hat nichts mit dem Rock, Pop, Schlager und Chormusik zu tun, dass aus den Lautsprechern erklingt. Folk-Musik ist die Hauptrichtung der Musik in der aber bei einigen Liedern Einflüsse von Country-, Swing- und Blues/Jazz-Musik zu hören sind und auch gerappt wird. Nobody Knows haben auf der CD ihre Musik verewigt und das ist genau die Musik, die man von ihnen kennt. Es ist ein Muss für jeden Folk- und Nobody-Knows-Fan. Dieses hochwertige Album mit seinem schönen und ausführlichen Booklet sollte in keiner Sammlung fehlen. Nobody Knows haben viel Energie und Zeit investiert und das zu hören: Sehr hohe Qualität beim Produzieren des Albums.

Jens Peglow, celtic rock, 11.2013 (PDF)

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