Nobody Knows
Rezensionen

Radio Legende – Lyrik im Anzug

Da denke ich noch, die ersten beiden Lieder kennst du ja, da brauchst du nur nochmal reinhören … Aber, dann ist alles anders.

Wo ist das Tempo? Wer spielt die ganzen Instrumente, die da zu hören sind? Ist das wirklich Nobody Knows? Doch … doch, doch, ich erkenne die Stimme von Max. Aber ich bin beeindruckt. Die Lieder sind allesamt ausgefeilt und der Schwere oder auch Bedeutsamkeit der Texte angepasst. Okay, „Vereinsamt“ macht auf mich einen v.a. verzögerten/zu extrem verlangsamten Eindruck im Refrain. Dagegen kommt „Sehnsucht“ sehr erfrischend als Schlendrian daher und versprüht die Leichtigkeit des Seins. Die „Kriegsballade“ – bekannt von Wacholder – wird sehr einprägsam interpretiert und macht unmissverständlich klar, dass Krieg ein erbärmliches Mittel ist, Frieden zu erreichen. Interessanterweise wird auf der CD Goethes Heidenröslein direkt danach vertont dargeboten. Ja, auch die Natur ist wehrsam, das aber nun eindeutig zur Selbstverteidigung!

Vielleicht könnte man „Mein hertz, mein mut“ dahin gehend beschreiben, dass hier gewiss erstmalig die Emanzipation greift oder schlicht der Mann unter'm Pantoffel steht- natürlich aufgrund bewundernder Liebe. Das Lobeslied auf die Lorelei hab ich auch schon mal geschwindvoller gehört, aber es kommt hier sehr schön allmählich in Fahrt. Apropos: geradezu lässig erreicht den Hörer die Nachricht davon, dass „my Bonnie over the ocean“ und damit leider unerreichbar ist. Dem entgegen freut sich der Zigeunerjunge am Tempo der Zigeunerweise. Hier ist die Interpretation von Alexandra 1968 legendär und wird geradezu hauchfein von Nobody Knows wieder aufgegriffen. Zuletzt möchte ich euch noch „Chiestra Nostra“ ans Herz legen, denn hier ist Maximilian Heinrichs ein wunderschönes Stückchen Musik gelungen.

Insgesamt ist „Lyrik im Anzug“ eine reife und sehr ausdrucksstarke CD.

Zu erwähnen wäre noch, dass besagte Erstmaligkeiten mancher auf dieser Scheibe befindlichen Lieder auf der Bonus-CD nochmals zu erleben sind.

Mein Fazit: Respekt meine Dame und meine Herren – ein sehr lebendiges Stück vertonte Literatur!!! Mit besten Empfehlungen

Unkas, Radio Legende, 07.2012 (PDF)

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02.08.2023, 01:56
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