Nobody Knows
Rezensionen

Hififi & Sterereo – we folk You

Auf internationalen Folk und einen musikalischen Appell zu beherztem Hüftschwingen und Mitsingen setzt das deutsche Quintett Nobody Knows, das inzwischen bereits sein sechstes Album vorlegt.

In „Star Of The County Down“ sorgt fröhlicher Fideleinsatz für authentische Irishfolk-Stimmung, während in „Katjuscha“ ein altes, wohlbekanntes russisches Volkslied (bekannt aus alten Dostojewski-Verfilmungen mit Yul Brunner, unter anderem) eingedeutscht wird (mutmaßlich nicht getreu übersetzt, but who knows?). Schnell wird klar, dass Nobody Knows sich vor allem einen großen Spaß machen, sich selbst nicht zu ernst nehmen und gute Laune verbreiten wollen. Na gut, das lasse ich mir ausnahmsweise mal gefallen (als Gegengift kann man ja anschließend immer noch eine Portishead-Scheibe einwerfen).

Irgendwie hat „We Folk You“ schon etwas vom Grand Prix d’Öriwiesohn, jedes Land kriegt sein Fett weg. Den Franzosen wird die Vertonung eines ihrer Gedichte („Francois – un, deux, trois“ – kenne ich nicht) um die Ohren gehauen, abgesehen vom Französischen könnte es aber auch gut als ein weiteres russisches Volkslied durchgehen, vor allem aufgrund der Geige (die ich vor geistigem Auge noch immer in Yul Brunners Armen schwingen sehe, daher wohl die Assoziation). Aber ist im Grunde auch egal, der Frohsinn dominiert, der flotte Takt lässt keine Alternative zum Möbelrücken und Lostanzen. In „Bella Ciao“ wird den Italie…, ach nee, wohl doch den Kubanern gehuldigt, zumindest geht es um Genossen und Revolution.

Typisch für Nobody Knows' energiegeladene Folk-Interpretationen ist das schöne Stück „Zeh“, in dem bewiesen wird, dass ein bisschen Fiedelei und Schlagzeug ausreichen, um zum Tanzen zu animieren. Gelungene Scheibe.

Pynchon, Hififi & Sterereo, 08.2011 (PDF)

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02.08.2023, 01:56
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